Burgruine

Geschichte

Klause 

Fort Claudia
 

Hohes Schloss

Vorwerke

 

 

Rekonstruktion von Günter Pass

Der ursprüngliche Bau von Ehrenberg (vor ca. 700 Jahren)  war offenbar recht einfach und bestand vermutlich aus dem Pallas, dem wirtschaftlichen Wohnhaus, das im 1.Stock einen Saal, im 2.Stock eine Kapelle enthielt und an der sturmfreien Seite, eine schöne Aussicht auf das Lechtal und auf Reutte hatte. 
Die Festung Ehrenberg war durch ihre offen Lage stark benachteiligt. Das weite Gebiet um Ehrenberg konnte strategisch nur dann abgeriegelt werden, wenn eine genügend große Anzahl eigens befestigter „Vorpässe“ oder „Vorwerke“ diese unterstützte. So entstand im Laufe von 
vielen Jahren ein Verteidigungsgürtel, der die Hauptbefestigungsanlage im Rücken stärkte, aber auch die Flanken gebührend sicherte. Der Bau von vorgelagerten Bollwerken sollte im Falle     eines Angriffes den Feind am Vordringen hindern, oder zumindest so weit behindern, dass die Hauptanlage Ehrenberg einem besseren Schutz ausgesetzt werden konnte.Falkenturm

Erzherzog Maximilian der Deutschmeister, der allen Tiroler Grenzpässen eine erhöhte Aufmerksamkeit zuwandte, ließ auch die Burg zu einer stattlichen Festung ausbauen. Wenn wir den steileren Jägersteig zur Burg wählen, stoßen wir zunächst auf die Reste des gewaltigen, meterhohen Hornwerkes und auf die Verbindungsmauer welche die Klause mit der Burg verband. Etwas oberhalb befindet sich der Falkenturm, der der Burg weit nach Nordost vorgelagert wurde.


Etwas erhöht liegt der gesamte innere Burgenkomplex. Die nördlich zeigenden Burgmauern, sind noch aus der Gründungsphase, wahrscheinlich von den Söhnen Meinhard II. in Auftrag gegeben. Zu den ältesten Teilen der Burg zählt auch der viereckige, turmartige Bau, als „Hoher Stock“ oder „Gfiederstock“ bezeichnet. Der dreigeschossige Bau enthielt nach heutigen Begriffen eine Wachstube mit Arrest und Büroräume.

      Südansicht (Zwinger und Bastei)
An den Osttrakt anschließend, stehen die spärlichen Überreste des Dürnitz, eines runden Basteiturmes. Er diente als Waffendepot, im Erdgeschoss standen Geschütze.
Im Hof vor dem Dürnitz begann man zu Beginn des 16. Jhdt. Eine neue Zisterne auszubrechen. Die Wasservorräte auf Ehrenberg bestanden ausschließlich aus in Zisternen aufgefangenem Regenwasser.
Die übrigen Bauwerke waren rechteckig angeordnet, mit einem Innenhof. Im Westtrakt war eine Kapelle und Wohnräume untergebracht. 


Das dem Kaiser Maximilian ausgebaute Zimmer befand sich im  1.Stock. Wie dieses Zimmer oder andere Räumlichkeiten ausgesehen haben, lässt sich nur erahnen. Aufzeichnungen darüber gibt es nur spärliche.
Durch einen torartigen Zugang verlassen wir die innere Burg und befinden uns innerhalb einer Ringmauer mit einem Torzwinger und dem äußerem Tor. Der Zugang führte über eine ansteigende Brücke welche erst später durch eine Zugbrücke ersetzt wurde. Nähert man sich der Burg von Süden über den Fahrweg, so grüßen etwas unfreundlich die Schießscharten eines Hornwerkes aus dem grünen Dickicht. Sie gehören zur Sternschanze und der gewaltigen Wehrmauer am Schossangerl. Ein Teil der Anlage befindet sich überdacht in den Felsen geschlagen, jedoch vom Zahn der Zeit teilweise zugeschüttet.

Betrachten wir rückblickend nochmals die wesentlichen Bauabschnitte, so wurden in knapp 500 Jahren von der einfachen Hochburg bis zur langgestreckten Festung gewaltige bauliche Neuerungen vorgenommen. Aufgrund von Abrechnungen über verwendetes Baumaterial und Aufträge über Erneuerungsarbeiten, gibt es genügend Hinweise über das Aussehen der Einzelnen Bauobjekte zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung.